Gewerbeansiedlungen

Gewerbeansiedlungen

Gewerbegebiet „An der Fohlenweide“

Ende der 1950er Jahre reifte in der Gemeinde die Entscheidung durch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben einerseits eine Erhöhung des Gewerbesteueraufkommens zu erreichen und andererseits zusätzliche Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. Als Standort der Gewerbefläche wurde die Gewanne „In den kleinen Hecken“ zwischen Fohlenweide und Floßbach, im Süden Mutterstadts etwa 500 Meter von der Ortslage entfernt und nahe am Gemeindewald gelegen, bestimmt. So startete man 1961 mit der Erschließung.

Die Pfalzwerke hatten da bereits mit dem Bau eines Umspannwerkes entlang der Schifferstadter Straße auf einem 5 ha großen Gelände begonnen. 1962 siedelten sich dann weitere Betriebe an. Überregional Aufsehen erregte die Ansiedlung des Einkaufszentrums „Esbella“, das als damals erstes und größtes seiner Art im gesamten Rhein-Neckar-Raum 1965 eröffnet wurde. Später entstand hier ein neuer „Muster-REAL“, der 1992 eröffnete und ergänzende Märkte.

Luftaufnahme über das Mutterstadter Gewerbegebiet Fohlwenweide mit Orstansicht im Hintergrund

 

Ab Mitte der 1960er, in den 1970er und Anfang der 1980er Jahre siedelten sich im Gewerbegebiet zusätzlich weitere Fachhandelsbetriebe, Speditionslager und Handwerksbetriebe an.

Durch die zahlreichen Neuansiedlungen und die weiterhin hohe Nachfrage erfolgte dann Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre eine Erweiterung um das Gebiet „Im Vorderkehr“.

Bereits 1990 wurden die ortsbildprägenden Pappeln an der Fohlenweide gefällt und das Gewerbegebiet um diese Fläche bis Mitte der 1990er Jahre erweitert und abgerundet.

Blick auf eines der zahlreichen Gebäuden des Auktionshaus Henry's im Gewerbegebiet "Auf der Fohlenweide"


Mit der Entwicklung des Auktionshauses Henry´s hat das Gewerbegebiet eine wahre Erfolgsstory zu verzeichnen. Heute gehört das Auktionshaus zu den führenden seiner Branche weit über Deutschland hinaus.

 Seit dem Jahre 2007 organisiert die „Interessengemeinschaft Gewerbegebiet“, in der sich viele ansässige Betriebe zusammengeschlossen haben, mehrmals im Jahr verkaufsoffene Sonntage. Diese ziehen zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der gesamten Region an.


Im Dezember 2009 wurde eine von der Gemeinde seit vielen Jahren angestrebte wichtige infrastrukturelle Verbesserung Realität: der direkte Anschluss des Gewerbegebietes über die Verlängerung der L524 an die B9 konnte für den Verkehr frei gegeben werden. Damit ging eine erhebliche Zeitersparnis für alle Anlieger, Lieferanten und Kunden sowie eine deutliche Entlastung des Mutterstadter Ortskerns vom Durchgangsverkehr einher.

Im September 2010 eröffnete Pfalzkom/Manet, ein Tochterunternehmen der Pfalzwerke AG, neben dem Gelände des Pfalzwerke-Umspannwerkes das Datacenter Rhein-Neckar, eines der modernsten Hochsicherheits-Rechenzentren Deutschlands.

Blick auf Hinweisschilder ansässiger Betriebe im Gewerbegebiet "An der Fohlenweide"

Ende 2018 wurde eine zusätzliche Erweiterungsfläche mit einer Größe von etwa 6 ha östlich der Waldstraße, zwischen Sportpark als südliche und L524 als nördliche Begrenzung, in Betrieb genommen, deren Flächen auch komplett verkauft und fast vollständig belegt sind.

Heute erstreckt sich das Gewerbegebiet „An der Fohlenweide“ über eine Gesamtfläche von rund 38 ha entlang folgender Verkehrswege: Schifferstadter Straße (L524), Waldstraße (K28), Am Floßbach, An der Fohlenweide, Im Vorderkehr und Mühlweg. Derzeit sind etwa 115 Betriebe hier ansässig.


Eine Abbildung des Richtfunkturms der Pfalzwerke

Sondergebiet „In der Schlicht“ für Elektrizität und Datenkommunikation sowie Kompostieranlage Bereits im Mai 1967 erwarben die Pfalzwerke in der Schlicht westlich der Schifferstadter Straße ein heute auf 9 ha ausgedehntes Gelände zur Errichtung eines weiteren Umspannwerks.

1987 erfolgte vor dem Umspannwerk der Bau der Netzleitstelle zur Überwachung des gesamten Stromleitungsnetzes in der Pfalz und der Saarpfalz. Deren Richtfunkturm ist auch heute noch weithin sichtbare Markierung des Gemeindegebietes.


 

Wegen der hohen Nachfrage nahm Pfalzkom/Manet gut 6 Jahre nach Eröffnung ihres ersten Hochsicherheits-Rechenzentrums neben dem Umspannwerk an der Fohlenweide hinter dem Umspannwerk in der Schlicht im Jahre 2017 bereits ihr Datacenter Rhein-Neckar II in Betrieb.

Im Jahre 1990 eröffnete das Unternehmen Zeller in dem Gebiet eine Kompostieranlage, die nach und nach ausgedehnt und später um eine Umschlaghalle erweitert wurde. Im Jahre 2011 verlegte die Firma Zeller ihren Firmensitz komplett an den Schlichtstandort. Nach Fertigstellung einer neuen Erschließungsstraße konnte im Dezember 2011 ein neuer gemeinsamer Wertstoffhof für die Gemeinden Mutterstadt und Limburgerhof direkt neben den neuen Betriebsgebäuden von Zeller eröffnet werden.

Blick auf einen Teil des Wertstoffhofs neben Firma Zeller

 

Ortsmitte und Wohngebiete

Das Ortszentrum an der Kreuzung der historisch wichtigen Verkehrswege von Ludwigshafen nach Neustadt und von Worms nach Speyer war naturgemäß schon früh auch der Sitz von Händlern, Handwerkern und Dienstleistern. So war die Ortsmitte nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt vom Postgebäude, Gastronomie sowie Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften sowie Dienstleistern. Auch in den Hauptstraßen und über den ganzen Ortsbereich waren Geschäfte und Handwerksbetriebe zur Versorgung der Bevölkerung ebenso verteilt wie Gastronomie. Diese Infrastruktur ist bis heute in vielen Bereichen vorhanden.

Seit 2006 wird das Angebot im Ortskern durch einen Wochenmarkt ergänzt, der freitags vor der „Neuen Pforte“ stattfindet. Zeitgleich findet auch im Wohngebiet Blockfeld ein Markt statt.

Zudem bereichern die Hofläden das Angebot um frisches Obst und Gemüse aus eigenem Anbau.

 

Eine Nachtaufnahme vom neu gestalteten und beleuchteten Ortskern

 

Als Anfang der 1970er Jahre mit dem Blockfeld und Ende der 1970er Jahre mit dem Mandelgraben zwei große Baugebiete entstanden, wurden in deren Zentren auch Läden zur wohnungsnahen Versorgung der dortigen Bewohner mit Gütern des täglichen Bedarfs eingeplant.

Diese sind auch heute mit kleinen Geschäften und verschiedenen Dienstleistern belegt.

Die Versorgung der Bevölkerung wird zudem durch Filialen des Lebensmitteleinzelhandels an den Ortseinfahrten Richtung Osten und Westen sowie künftig auch in der Ortsmitte gewährleistet.

 

Die breite Palette von vor Ort offerierten Dienstleistungen wird abgerundet durch Ärzte, Fachärzte, Physiotherapeuten und weitere Heilberufe, Pflegedienste, Notare, Anwälte, Architekten, Steuerberater etc., sodass nahezu alle Bedarfe direkt in der Gemeinde gedeckt werden können.

Derzeit sind in Mutterstadt insgesamt über 1.100 Betriebe ansässig, davon etwa 100 Handwerksbetriebe, über 300 Groß- und Einzelhandelsbetriebe, über 600 Dienstleistungs- und sonstige Betriebe sowie rund 30 Gaststätten und Cafés.